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Christoph Schlingensief - Filmpaket
Christoph Schlingensief (1960-2010) war als Theater- und Filmregisseur sowie Autor und Aktionskünstler das „Enfant Terrible“ der deutschen Kulturszene. Seine Aktion „Bitte liebt Österreich!“ bei den Festwochen 2000 schlug europaweit hohe Wellen – so hohe Wellen wie der Wolfgangsee 1998, als Schlingensief alle „Arbeits- und Obdachlosen, Behinderte und Sympathisanten“ dazu aufforderte, an Helmut Kohls Urlaubsort St. Gilgen zu baden, um den See zum Überlaufen zu bringen.
AUSLÄNDER RAUS! SCHLINGENSIEFS CONTAINER ist der zugehörige Film zu der Aktion, den sein „Partner in Crime“ Paul Poet 2002 veröffentlichte. Für eine Woche verwirklichte Schlingensief mitten im touristischen Zentrum von Wien eine Angstvision: Ein Abschiebecontainer für Asylanten, interaktiv beeinflussbar, rund um die Uhr beschallt mit rassistischen Ansprachen der FPÖ-Erfolgsfigur Jörg Haider und beklebt mit dessen fremdenfeindlichen Wahlplakaten. Tausende Passanten erregten sich vor Ort und wurden so zu Mitspielern in Schlingensiefs Inszenierung. Ein Scheinstück, das „das neue Europa“ aufwiegelte und das „schwarze EU-Schaf“ Österreich im Besonderen.
Christoph Schlingensief wirbelte die Kunstszene mit seinen provokanten, sensationellen und persönlichen Filmen, Theaterstücken und Aktionen auf. Viel zu früh starb er 2010 an den Folgen einer Lungenkrebserkrankung, die er zum Ende seiner Lebenszeit auch in seiner Kunst verarbeitete. 10 Jahre nach seinem Tod ehrt Paul Poet ihn mit der Kurz-Doku ATTABAMBI SCHEISSMICHAN (2021), die persönliche Ausschnitte aus Schlingensiefs Kunstschaffen preisgibt – interaktive, herausfordernde Testbereiche, in denen Publikum und Schauspieler:innen gleichermaßen in ein inspirierendes Chaos getaucht werden.
Ein kleiner filmischer Rückblick auf Schlingensiefs Schaffen, das bis heute Wellen schlägt.